Finanzintermediäre

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Englisch: Financial Intermediaries

Definition: Finanzintermediäre gewährleisten eine schnelle und effiziente Befriedigung der einzelnen Bedürfnisse von Finanzmarktteilnehmern, indem sie folgende Funktionen übernehmen:

  • Abwicklung von Zahlungen: Transport und Übertragung von Geld und Wertschriften.
  • Pooling sowie Aufteilung von Ressourcen: Zusammenfassung mehrerer Kapitalgeber sowie Aufteilung auf mehrere Kapitalnehmer, wird auch als Losgrössentransformation bezeichnet.
  • Transfer von ökonomischen Ressourcen über Zeit und Grenzen und Branchen.
  • Methoden und Prozesse zum Risikomanagement: Abschätzung und Vermeidung von Risiken.
  • Informationsbereitstellung: Zeitgerechte Verfügbarkeit von Informationen über Preis, Risiko, Konditionen, Kosten mit dem Ziel der Schaffung eines transparenten Marktes.


Es lassen sich zwei verschiedene Ausprägungsformen der Finanzintermediation unterscheiden:

Bei der Finanzintermediation im engeren Sinne treten die Intermediäre selbst in den Finanzintermediationsprozess ein und fungieren als Vertragsgegenseite. Diese übernehmen dabei finanzwirtschaftliche Rechte sowie Pflichten und tragen somit auch das Markt- wie auch Kreditrisiko. Entsprechend fliesst das Geld zwischen Kapitalgeber und -nehmer über den Finanzintermediär, weshalb sich diese Parteien nicht direkt kennen müssen. Beispiele von Finanzintermediären im engeren Sinne sind Banken, Versicherungen oder Börsen.

Finanzintermediäre im weiteren Sinne fungieren als Vermittler von Finanzbeziehungen und arrangieren das Geschäft zwischen Kapitalgeber und -nehmer. Sie übernehmen somit eine reine Vermittlungs- sowie Informationsleistung, tragen aber keine direkten finanziellen Risiken. Als Beispiel solcher Finanzintermediäre im weiteren Sinne können Rating Agenturen, Makler oder Vermögensverwalter genannt werden.


Verwandte Begriffe: Funktion von Finanzintermediären, Fristentransformation